In einem Remote-Unternehmen wie allygatr stellt sich diese Frage hĂ€ufig. Oft sind Meetings der einzige Ort, an dem sich Mitglieder eines Teams verbindlich austauschen können â ganz ohne geht es also nicht.
Normalerweise sollte das 10 oder 15 Minuten in Anspruch nehmen â man geht auf die Toilette, atmet kurz durch, holt sich ein GetrĂ€nk, und weiter geht es mit der nĂ€chsten Aufgabe.
Nach anstrengenden â oder bei als ĂŒberflĂŒssig empfundenen â Meetings brauchen wir jedoch viel lĂ€nger, bis wir uns wieder konzentrieren können: bis zu 45 Minuten im Durchschnitt (!).Â
Dieses PhĂ€nomen nennen Expert:innen Meeting Recovery Syndrome (MRS). MRS lĂ€sst sich am ehesten als eine langsame WiederauffĂŒllung dieser geistigen (und körperlichen) Ressourcen verstehen. Wir brauchen folglich viel lĂ€nger, um wieder konzentriert weiterarbeiten zu können.
â
Erst noch schnell Antworten auf eine Email, dann ins nĂ€chste Meeting â wenn wir von einer Aufgabe zu einer anderen wechseln, erfordert das kognitive Energie: Wir mĂŒssen uns aktiv dazu entscheiden, die neue Aufgabe anzufangen.
Anstrengende und langweilige Meetings saugen uns jedoch die Energie aus (wie ein hungriger Vampir). Deshalb mĂŒssen wir uns danach bei Kolleg:innen beschweren, ein StĂŒck von dem schon-ein-bisschen-zu-trockenen Kuchen essen, ziellos durch ein paar Programme klicken, dreimal die Musik wechseln⊠All das benötigen wir, um unsere mentalen Energiespeicher wieder aufzufĂŒllen.
â
Das klingt alles nicht so produktiv, oder? Ist es auch nicht. Zum GlĂŒck gibt es aber einige MaĂnahmen, die wir ergreifen können, um dem MRS entgegen zu wirken:
â
An je weniger Meetings du oder deine Kolleg:innen teilnehmen mĂŒssen, desto weniger Gelegenheiten gibt es fĂŒr MRS, sich zu entfalten. Bonus: Ihr habt mehr Zeit fĂŒr eure anderen Aufgaben.
â
Nur wenig ist langweiliger und energieraubender als in einem Meeting zu sitzen, bei dem du nichts beizutragen hast. Deshalb sollte bei jedem Meeting nur teilnehmen, wer wirklich etwas zu sagen hat. Reine ErklÀrmeetings z.B. gehören mithilfe der Software Clypp der Vergangenheit an: Die erklÀrende Person kann sich (und ihren Bildschirm!) aufzeichnen und an alle schicken, die das Wissen benötigen.
â
Gut strukturierte Meetings und Meetingleiter:innen, die Freude an ihrer Aufgabe haben, machen es einfacher, den Inhalten zu folgen. Dementsprechend benötigen wir weniger mentale Energie dafĂŒr und erholen uns schneller. Tipp: Starte kein Meeting ohne vorher eine Agenda an alle zu schicken. Wer sich mit guter Meetingvorbereitung schwer tut, kann beispielsweise Candoora verwenden: Hier werden von Expert:innen erarbeitete Meetingstrukturen vorgegeben.
â
âUm Meeting Recovery Syndrome zu vermeiden, versuche ich, Meetings im Stehen, bei einem Spaziergang oder im Park stattfinden zu lassen. Jedes Meeting sollte eine klare Struktur haben und alle Teilnehmenden sollten sich vorbereiten â so kann man direkt mit dem interessanten Teil starten. Als âMeeting-Initiatorâ sollte man jedes Meeting auĂerdem möglichst interaktiv und interessant gestalten â dafĂŒr kann man auch die FĂŒhrung des Meetings abwechselnd vergeben. So kann jede:r Teilnehmer:in seinen/ihren Style einbringen.â
â
â
"Das menschliche Gehirn braucht ein paar Minuten, um zwischen Aufgaben hin- und herzuswitchen. Besteht dein Arbeitstag also aus Meetings, lass am besten nur ein paar Minuten dazwischen Zeit, um den Raum entsprechend zu wechseln, dir etwas zu trinken zu holen und so weiter. So hast du spĂ€ter (oder an anderen Arbeitstagen) lĂ€nger Zeit, deine Aufgaben konzentriert zu bearbeiten, ohne direkt wieder ins nĂ€chste Meeting zu mĂŒssen."
âĄïž Du willst mehr Infos rund um die Arbeitswelt und HR Tech? Dann schau auch auf unserem LinkedIn-Account vorbei.